Kennt ihr das? Nach dem Auspacken ist vor dem Aufräumen. Wer nicht einen ordentlichen Haufen halb zerrissenes Geschenkpapier um sich herum angesammelt hat, ist doch gar nicht richtig beschenkt worden. Oder doch?
Lasst uns ehrlich sein: Geschenkpapier ist wichtig für etwa 3 Sekunden– danach ist es nur noch eines: Müll. Welch’ Verschwendung. Und in die Tonne gleich mit wandern dann auch noch Klebestreifen, Schleifen, und hin und wieder sogar die dazugehörige Karte.
Die Masse an Geschenkpapier, die wir nutzen, ist so viel, dass man diese neun(!) mal um den Äquatorwickeln könnte. Insgesamt produzieren wir an Weihnachten weltweit 6 Millionen Tonnen Müll. Verrückt, oder? Muss das wirklich sein?
Alte Zeitungen:
Ob die Tageszeitung von gestern oder das Wochenblatt, das man eh nicht liest und leider trotzdem eingeworfen wurde. Obwohl man doch den “Keine Werbung oder kostenlose Zeitungen”-Sticker am Briefkasten hat – alte, bereits gelesene Zeitungen stellen womöglich die einfachste Alternative zu Geschenkpapier dar. Meistens hat man sie ohnehin schon im Haus und sobald man sie gelesen hat verlieren sie vollständig an Wert. Als Alternative zu Geschenkpapier schenkt man alten Zeitungen ein zweites Leben.
Alte Comics, Landkarten, Kunstwerke, etc.:
Comics sind sozusagen ein Upgrade zur Zeitung. Der Coolnessfaktor ist auf jeden Fall gegeben! Alte Landkarten sehen auch richtig schön aus. Oder vielleicht ist ja auch noch ein altes Poster übrig? Möglicherweise ein selbst gestaltetes? Lasst Eurer Kreativität freien Lauf.
Das gute, alte Backpapier:
Backpapier ist ganz ehrlich so unterschätzt, damit kann man richtig viele Dinge machen, unter anderem Geschenke verpacken. Vielleicht schenkt man ja gleichzeitig eine Einladung zum Backen. Apropos empfehlen wir hier das ökologische Backpapier ‘Compostella’, welches reines Zellulosepapier ist. Es ist hitzebeständig und ersetzt Alu- und Frischhaltefolie sowie silikonisiertes Backpapier.
Toilettenpapierrollen:
Dass man in Toilettenpapierrollen kleine Dinge verstecken kann, kennen wir sogar noch aus dem Kindergarten. Wann genau ist das aus der Mode gekommen? Wir sagen: gar nicht! Toilettenpapierrollen eignen sich besonders hervorragend zum Verschenken von kleineren Sachen wie zum Beispiel Schmuck.
Im Schuhkarton:
In Schuhkartons lässt sich mehr verstauen als nur Schuhe. Eigentlich alles was ein bisschen mehr Raum braucht, oder auch aus mehreren Dingen zusammen gestellt wird. Und, meist sind sie so robust, dass man sie immer wieder verwenden kann.
Einmachglas:
Im Einmachglas machen sich natürlich die selbstgemachten Leckereien sehr gut. Aber nicht nur Marmelade und selbstgemachte Kekse – auch selbstgemachte Zahncreme, Deodorant, oder sogar Waschpulver funktioniert!
Stoffreste:
Stoffreste sind wohl das, was man am allerbesten wiederverwenden kann. Einfach verpacken wie mit üblichem Geschenkpapier, statt Klebestreifen ein Schleifchen benutzen, fertig! Das sieht sogar noch etwas edler aus als Papier.
Furoshiki:
Furoshiki ist eine traditionelle, japanische Verpackungstechnik, bei der Stoff entsprechend gefaltet und geknotet wird, um etwas zu verpacken. Am besten einfach mal recherchieren, da gibt es unendlich viele Anleitungen zu verschiedenen Möglichkeiten!
Das Geschenk im Geschenk:
Das Geschenk im Geschenk – die nachhaltigste Art ein Geschenk zu verpacken. Funktioniert bestens mit einer kleinen und einer großen Sache, bei der man die kleinere in die größere wickelt, steckt, legt, und so weiter. Als Inspiration könnt ihr beispielsweise das SONNENGLAS® ansehen. In das Glas haben wir ganz einfach einen Rasierhobel und andere Zero Waste-Produkte gepackt. Das Geschenk im Geschenk könnte nicht schöner sein.
selbstgemachtes Geschenkpapier:
Und zu guter Letzt: Wer es persönlich mag und etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann Geschenkpapier natürlich auch selbst machen. Unsere Lieblingstechnik dafür ist Kartoffeldruck mit Wasserfarbe auf recyceltem Papier.
Am besten ist natürlich, wenn sich dann auch noch ein nachhaltiges Geschenk in der nachhaltigen Verpackung findet! Gemeinsame Zeit zu verschenken ist dennoch wahrscheinlich das nachhaltigste und wertvollste Geschenkfür uns alle. Denn das muss man noch nicht mal unbedingt verpacken.
10 Kommentare
Danke für den Tipp mit dem BACKpapier. Bisher kannte ich als Geschenkpapier nur PACKpapier.
Super Artikel, Danke!
An der Stelle würde ich gerne mal die Frage stellen ob Packpapier eigentlich halbwegs nachhaltig ist als Geschenkpapier (also besteht es aus recyceltem Papier?). Hab es bislang nicht herausfinden können.
Ich hab noch einen Tipp als Ergänzung: Wenn Klebestreifen, dann den auf Papier zum selbst anfeuchten, der kann mit ins Altpapier! 🙂
Also ich war da bereits vor meiner Less-Waste Zeit immer recht sparsam und zwar aus Faulheit.
Verwende seit meiner Teenager-Zeit, die doch schon etwas her ist 😉 immer wieder dieselben Geschenksackerl, wie man in Österreich so schön sagt.
Das einzig nicht nachhaltige ist wahrscheinlich das Band Tesa, das ich da verwende, damit man nicht reinschauen kann. Da müsste ich mir noch was überlegen!
Neu anschaffen würde ich diese Säckchen nicht, jedoch wenn bereits ein Bestand da ist, find ich es prima wenn man sie immer und immer wieder nutzt. Sie halten extrem viel aus und ein Geschenk befindet sich ja nicht lange drin.
Ansonsten verwende ich das Papier, das wenn ich mir etwas bestelle, oft mitgeliefert wird.
Einmal drüber bügeln (so wie es die Oma früher immer gemacht hat) und schon kann es nochmals verwendet werden 🙂
Zum Einpacken benutze ich auch gern ein schönes Geschirrtuch, versehen mit einer Schnur oder Schleife. Neben dem eingepackten Geschenk ist das Geschirrtuch dann auch weiter nutzbar. 🙂
Hallöchen 🙂
danke für deine Ideen und Anregungen!
Das ist nicht direkt eine alternative zum Geschenkpapier, weil man damit nichts einpacken kann, aber:
wir haben angefangen unsere Geschenke in einem Raum z.B. im Wohnzimmer zu verstecken. Der/die Beschenkte darf dann auf die Suche gehen und der/die Schenkende kann Richtungshinweise geben. Wir haben so wie beim Kindheits-Topfschlagen wild heiß und kalt gerufen, das war sehr witzig 😀 so wird die Bescherung an sich quasi zu einem kleinen Event.
Liebe Grüße und weiter so <3
Hallo,
auch wenn der Artikel nicht mehr ganz neu ist, was mir dazu noch einfällt:
– Kalenderblätter: gehen zumindest bei eher quaderförmigen Geschenken (das Papier ist etwas fester). Je nach Motiv einfach schön!
– ‘Kellerfunde’: Bastelpapier & (schöne) Tapetenreste die keiner mehr verwendet bzw. braucht, einfach mal bei (Groß-)Eltern o.ä. nachfragen
– Rettungsdecken: diese gold-silbernen Folien aus alten Verbandskästen, die zum Wegwerfen zu schade sind… sehr schön zur Weihnachtszeit
– großer Zeichenblock und Wasserfarbe aus Schulzeiten übrig und keine Verwendung dafür? dann: das Papier mit 2-3 zusammen passenden Farben changierend anmalen (und seiner Kreativität freien Lauf lassen)
Liebe Grüße von einer, die schon seit Jahren zum Geschenke verpacken alles benutzt was ihr unter die Räder kommt, nicht nur früher das von Mutter immer gut aufbewahrte Geschenkpapier sämtlicher erhaltener Geschenke:)
Hallo!
Ein herzliches Dankeschön für die Ankerkungen!
Tolle Ideen, die sicherlich hier noch einigen anderen helfen. 🙂
LG
Laura
Super Beitrag! Danke für die Ideen.
Man kann auch alte Holzkistchen mit Heu füllen, eine Wurzel aus dem Wald dazu und ein Geschenk hineinlegen.
Warum noch verpacken wenn es offen so schön aussieht?
Oder: ich brauche nun alles alte Zeug auf: Geschenkpapier, Bändeli, Schnur, “Schischi” – alles.
Und ich behalte jedes Werbegeschenk oder die Anhängsel dazu. Man kann immer etwas kombinieren. Vielleicht eine “Krims-Krams” Schublade anlegen
Liebe Barbara,
vielen Dank für die weiteren Ideen! Eine alte Holzkiste ist wirklich eine klasse Idee.
Und eine “Krims-Krams” Schublade ist auch super, wir werden die Tipps demnächst noch einbinden!
Lieben Dank und eine angenehme Vorweihnachtszeit
Laura