Eco Wedding: nachhaltige und faire Hochzeitskleider

Nachdem wir Euch bei unserem ersten Hochzeitsbeitrag 12 Tipps für eine nachhaltige Hochzeit geteilt haben, sind jetzt endlich die einzelnen Kategorien dran. Und wir beginnen direkt bei den Hochzeitskleidern. Denn jährlich werden mehrere Millionen Hochzeitskleider hergestellt. Die Produktion dieser Brautkleider benötigt einerseits jede Menge Rohstoffe, andererseits werden sie größtenteils nicht unter fairen Arbeitsbedingungen produziert. Doch mittlerweile gibt es einige Alternativen, die wir Euch in dem Beitrag verraten.

Second Hand

Die wahrscheinlich nachhaltigste Lösung ist es, das Hochzeitskleid aus zweiter Hand zu kaufen. Apropos gilt das natürlich nicht nur für die Frau, sondern auch für den Mann. Wir sind der Meinung, dass es oft viel zu schade ist ein Hochzeitskleid für nur ein einziges Mal neu zu kaufen. Daher sollte das Kleid im Idealfall nach dem großen Tag vielleicht sogar weiterverkauft werden.

Mittlerweile bieten sogar lokale Brautkleid-Läden wie beispielsweise Fräulein Weiß in Berlin eine kleine Auswahl von Second Hand-Kleider an. In diesem Geschäft könnt ihr auch Euer Kleid verkaufen.

Online Plattformen

Die größe direkte Auswahl für Hochzeitskleider gibt es wahrscheinlich auf den bekannten Second Hand-Plattformen wie Vinted oder Mädchenflohmarkt. Ein kleines Manko gibt es allerdings auf diesen Plattformen: Ihr kauft das Kleid verbindlich und könnt es nicht mehr zurückgeben, falls es nicht mehr passt. Aber vielleicht befindet sich das Kleid in Eurer Nähe und der/die Verkäufer*in erlaubt eine Anprobe. Mehr als ein Nein könnt ihr bei einer Frage nicht bekommen.

Stillwhite

Bei Stillwhite könnt ihr nicht nur Euer Hochzeitskleid verkaufen, sondern auch gebrauchte Kleider kaufen. Die Plattform ist international ausgelegt, allerdings könnt ihr bei der Filter-Funktion auch ‘Deutschland’ auswählen, sodass nur Hochzeitskleider aus Deutschland angezeigt werden.

Kleider machen Bräute

Auch Kleider machen Bräute bietet Second Hand-Kleider online an. Allerdings legen sie noch wert auf die Anprobierparty, sodass die Bräute bis zu drei Kleider für die Anprobe bestellen kann. So hat man die Möglichkeit ein paar mehr Kleider auszuprobieren und ist noch nicht verpflichtet sich für ein einzelnes zu entscheiden. Genau das ist oft der Clou bei einem Second Hand-Kauf. Passt das Kleid nicht, ärgern wir uns unnötig. Kleider machen Bräute nehmen diese Ärgernis durch ihr Konzept ab. Apropos kann eine Anprobe auch lokal in ihrem Atelier in Fürth erfolgen.

Leihen

Wenn ihr Second Hand nichts findet, gibt es die weitere Möglichkeit Kleider zu leihen. In verschiedenen Städten gibt es so beispielsweise nicht nur Geschäfte, die lokal Second Hand-Kleider anbieten, sondern auch Kleider ausleihen. Hier müssen wir aber hinzufügen, dass wir ziemlich lange recherchieren mussten, da den Leih-Service einfach noch viel zu wenig Geschäfte anbieten.

Brautkleid-Verleih

Disclaimer: Viele Websites sind nicht die modernsten. Bitte lasst Euch wegen des Designs nicht abschrecken. Überzeugt Euch im Idealfall vor Ort.

Berlin:

• Abend- und Brautmoden Paschke
• Marry4love Marry me!

Braunschweig:

• Lasting Moments

Bückeburg:

• Esperanza Kleider & Kostümverleih

Erkelenz:

• Lady’s Braut

Hannover:

• Brautfee
• DuBaroque

München:

• White Silhouette

Paderborn:

• Gala Verleihservice

Ranstadt:

• Schneewittchen Studio

Stuttgart:

• Happy Bride

Winden im Elztal:

• Dress

Faire und nachhaltige Hochzeitskleider

Kein passendes Hochzeitskleid gefunden? Dann müssen wir wohl doch ein neues Kleid ansteuern. Aber wenn neu, dann bitte fair und/oder ökologisch. Auch hier muss man leider noch etwas suchen, aber wir haben für Euch schon einmal ein bisschen recherchiert. Und mit ein bisschen, meinen wir in Wahrheit: mehrere Tage.

Elementar (Deutschland)

Das Label Elementar legt gleich vielversprechend vor. Die modernen Brautkleider werden bio, vegan, nachhaltig und fair in Deutschland hergestellt. Für die Kleider werden so hochwertige Naturmaterialien und zertifizierte Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet. Die Stoffe stammen von regionalen und europäischen Lieferanten.

Yoora Studio (Slowakei)

Das junge slowakische Label Yoora Studio wurde von der Modedesignerin Zuzana Kedroňová gegründet und bietet eine umfassende Sammlung von Brautkleidern an. Zuzana setzt dabei vorrangig auf natürliche und zertifizierte Materialien wie Bio-Baumwolle. Die Anfertigung eines Kleides benötigt nach Eingang der Bestellung bis zu 12 Wochen.

Indiebride London (England)

Das englische Label Indiebride London (früher Minna) hat ihren Sitz in der Hauptstadt London und setzt auf böhmische Brautkleider. Dabei ist es dem Label wichtig, die Umweltfaktoren so klein wie möglich zu halten. Damit dies ermöglicht wird, werden alle Kleider auf Bestellung gefertigt. Die Fertigung findet in dem Londoner Atelier statt. Die Verschnitte werden als Gürtel, Schleier oder als andere Kopfbedeckungen weiterverarbeitet, sodass am Ende wenig Verschnitt übrig bleibt. Für die Kleider werden bevorzugt natürlich Materialien wie Baumwolle oder Seide verwendet. Europäische Produzenten stehen dabei an erster Stelle.

Luna Bride (England)

Die Gründerin Keely träumte schon immer von einem Label, welches nicht nur ethisch, sondern auch stilvoll ist. Mit Luna Bride macht sie ihren Traum wahr. Das Label steht für moderne Brautkleidung mit organischen Materialien. Da Nachhaltigkeit bei Luna Bride groß geschrieben wird, werden abgeschnittene Stoffe recycelt oder werden zu Dessous. Die Seide und Baumwolle sind GOTS-zertifiziert. Um ganzheitlich nachhaltig zu agieren, setzt Luna Bride selbst bei ihren Visitenkarten und Flyern auf recyceltes Papier. Die Kleider werden einzeln in England handgefertigt.

Reformation (USA)

Das amerikanische Label Reformation bietet mittlerweile neben Bademode und luftigen Sommerkleidern auch Brautmode her. Reformation produziert in Los Angeles und versucht alle Unternehmensbereiche so nachhaltig wie es geht umzusetzen. Dafür investieren sie beispielsweise in eine umweltfreundliche Gebäudeinfrastruktur, die Abfälle, Wasser- und Energieabdrücke minimieren soll. Bei Reformation findet ihr nicht nur minimalistische Hochzeitskleider, sondern auch passende Hochzeitsgast- oder Brautjungfern-Kleider.

Pure Magnolia Couture (Kanada)

Dem kanadischen Label Pure Magnolia Couture geht es nicht nur darum, hübsche Brautkleider zu entwerfen, sondern möchte auch die Modebranche nachhaltig verändern. Deswegen steht das Label für ethische Werte in der Modebranche und produziert unter fairen Arbeitsbedingungen und Löhnen in Kanada.

Ateliers

Kleinere Ateliers sind heutzutage ebenfalls eine gute Möglichkeit sich Brautkleider individuell schneidern zu lassen. Bei diesem Punkt möchten wir aber hinzufügen, dass wir auf eine Fairness der gesamten Wertschöpfungskette achten sollten. Natürlich ist es schon ein guter Anfang, wenn für die Produktion des Kleides der/die Schneider*in in Deutschland gut bezahlt wurde. Doch auch die Arbeiter der Materialien und Stoffe sollten unter fairen Bedingungen arbeiten. Daher bei Ateliers nach (zertifizierten) ökologischen Stoffen nachfragen (vielleicht sogar eigene Stoffe mitbringen) und am Ende das perfekte – individuelle – Traumkleid tragen.

Etsy

Zu guter Letzt möchten wir Euch den Blogbeitrag von Mia nicht vorenthalten. Mia hat wochenlang auf Etsy nach nachhaltig produzierten Hochzeitskleidern Ausschau gehalten und wir können durch diesen Beitrag bestätigen: Es ist wirklich nicht leicht, nachhaltig produzierte Hochzeitskleider zu finden. Besonders in Deutschland ist die Auswahl noch sehr mau, sodass man bei der Second Hand-Variante manchmal besser aufgehoben ist.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht findet ihr dennoch auf Etsy das passende Kleid von kleineren Marken wie beispielsweise We are Reclamation, SisterOrganics oder YanDee.