Nachhaltig heiraten. Tatsächlich gar nicht mal so einfach, denn große Feierlichkeiten, bei denen mehrere Menschen aus unterschiedlichen Städten anreisen, ist gefühlt niemals nachhaltig. Aber ganz auf die große Feier zu verzichten ist ja dann auch wieder zu schade. Wie schafft man es also, den Fußabdruck einer Hochzeit so gering wie möglich zu halten? Wir teilen mit Euch unsere 12 Tipps für eine nachhaltige Hochzeit und hoffen, dass ihr einiges mitnehmen könnt.
Unsere Tipps für eine nachhaltige Hochzeit
Nachhaltig heiraten? Geht das überhaupt? Natürlich sind große Feierlichkeiten immer mit einem etwas größeren CO2-Fußabdruck verbunden. Aber es gibt auch einige Möglichkeiten, den Fußabdruck zu minimieren. Bei so gut wie jedem Punkt gibt es nachhaltige Alternativen – sie fangen bei den Einladungskarten an und hören bei den Flitterwochen auf.
Papeterie
Einladungskarten sind heutzutage kaum wegzudenken. Sie sehen sollen einladend aussehen, etwas besonderes sein und an den großen Tag erinnern. Natürlich könnte man hier radikal sagen, dass man auf digitale Versionen umsteigen solle. Für viele aber keine Option. Deswegen wenn drucken, dann so nachhaltig wie es geht. Entscheidet Euch für Recyclingpapier statt für Frischfaserpapier und wir versprechen Euch, ihr werdet genauso glücklich mit Eurer Papeterie sein. Denn Recyclingpapier kann heutzutage locker mit Frischfaserpapier mithalten. Wenn dann noch eine ökologische Druckerei wie die Umweltdruckerei oder dieUmweltdruckerei für den Druck ausgewählt wird, kommen wir der nachhaltigen Papeterie sogar noch näher. Die Druckereien garantieren mineralölfreie Farben, sind vegan und basieren auf Pflanzenöl. Der Druck erfolgt bei umweltfreundlichen Druckereien über Ökostrom.
Location
Kilometerweite Anfahrtswege sind nicht unbedingt die ökologischste Option. Daher macht Euch Gedanken, welche Location für alle gut erreichbar ist und man vielleicht sogar Fahrgemeinschaften bilden kann. Im Idealfall ist die Location sogar mit dem ÖPNV erreichbar.

Kleidung
Bei der Kleidung gibt es mehrere Optionen. Die simpelste Option ist einfach das zu tragen, was man schon hat. Vielleicht hat man ja schon etwas passendes im Kleiderschrank und würde sich damit auch auf der eigenen Hochzeit wohlfühlen. Die zweite Option wäre es sich etwas auszuleihen. Wir werden in einem separaten Blogbeitrag noch ein paar Anlaufstellen für solche Leih-Stellen teilen. Die dritte Option ist es, sich das Outfit Second Hand zu kaufen. Auf Kleiderkreisel oder Mädchenflohmarkt werden beispielsweise jede Menge Brautkleider angeboten. Die letzte Option ist der Neukauf eines Outfits. Allerdings sollte man hier darauf achten, dass es fair und/oder ökologisch produziert wurde. Auch hier werden wir in einem separaten Blogbeitrag noch einige Labels vorstellen.
Apropos gilt hier für Hochzeitsgäste: Man muss nicht für jede Hochzeit etwas neues kaufen. Die wenigsten merken es, wenn man ein Outfit mehrfach anzieht. Passend hierzu einfach mal unser erstes YouTube-Video ansehen.

Essen und Trinken
Das Essen und Trinken ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Punkte auf der Hochzeit. Denn niemand mag hungrige Gäste oder ein hungriges Ehepaar. Beim Essen sollte man darauf achten, dass es sich in erster Linie um Bio-Qualität handelt. Dasselbe gilt für Getränke. Statt Großkonzerne zu unterstützen, lieber auf lokale Brauereien oder Bio-Limonaden zurückgreifen.
Kurz zurück zu dem Essen. Denn im Idealfall sollte das Essen auch regional und saisonal sein. Mittlerweile gibt es einige Caterings, die sich auf diese nachhaltige Alternative spezialiert haben. Ebenfalls wird Euch wahrscheinlich bei solchen Caterings auffallen, dass sie nicht all zu sehr fleischlastig ausfallen. Wer nachhaltig heiraten möchte, sollte sich vielleicht also auch um den Fleischkonsum Gedanken machen. Vegetarische und vegane Optionen schmecken genauso gut und sind sehr viel nachhaltiger.
Apropos könnte eine Candybar aus geretteten Lebensmitteln bestehen. SirPlus bietet gerettete Lebensmittel in einem Online-Shop an. Wer aus Berlin kommt, kann auch in einer der drei Filialen vorbeischauen. Ihr werdet dort sicherlich fündig. Auch was die Getränke angeht gibt es dort einiges passendes.

Dekoration
Bei der Dekoration solltet ihr auf einige Punkte achten. Zunächst einmal: Bitte nicht alles für diese eine Feier neu kaufen. Heutzutage gibt es tolle Dienstleister für Dekorationen und Tische, Stühle, Teller etc. bei denen man sich ausgefallene Dinge ausleihen kann. Mieten könnt ihr also im Prinzip alles, was man mehrfach verwenden kann. Von der Tisch- und Raumdekoration über die Candybar bis zu der Aussendekoration werdet ihr fündig.
Eine wahrscheinlich sogar noch günstigere Option ist es, die Dekoration selber zu machen. Alte Marmeladengläser können beispielsweise in sehr schöne kleine Dekoobjekte verwandelt werden, indem sie als Vase für kleine Blumen dienen.
An dieser Stelle gibt es ein Verzicht, der dir aber Mutter Natur danken wird. Luftballons gehören heutzutage schon fast bei jeder Hochzeit dazu. Doch leider stellen Luftballons eine Gefahr für die Umwelt dar. Für weitere Informationen gerne den Artikel von stern.de durchlesen.

Blumenstrauß
Bei dem Blumenstrauß solltet ihr darauf achten, dass die Blumen nicht aus weit entfernten Gewächshäusern stammen, sondern aus der Region stammen. Grüne Farne, Efeu, Wald- und Wiesenblumen sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch ökologischer. Achtet ebenfalls darauf, dass die Blumen Saison haben. Wie beim Essen, gilt auch für Blumen regional und saisonal.
Aber kennt ihr eigentlich den eigentlichen Sinn des Brautstraußes? Früher bestand der Strauß aus Kräutern und Gewürzen, um böse Geister, die das Glück des Ehepaares gefährden, fernzuhalten. Eine scheinbar ähnliche Tradition wie die Silvesternacht. Daher sollten wir uns am Ende alle die Frage stellen, ob wir solche Traditionen annehmen – oder vielleicht auch nicht.

Eheringe
Wenn ihr Euch für Eheringe und insbesondere für einen Neukauf entscheidet, solltet ihr auf eine Fairtrade-Zertifizierung des Edelmetalls achten. Wer noch Altgold zuhause hat, kann dies sogar bei einem Goldschmied einschmelzen lassen. Wer nichts von Stange haben möchte, sollte idealerweise sowieso immer zu einem Goldschmied statt zu einem Juwelier gehen, da ein Goldschmied ein Handwerker und der Juwelier grob gesagt der Händler ist.

Gastgeschenke
Da vor allem Gastgeschenke oft nur kurzlebig sind und oft unnötigen Verpackungsmüll hinterlassen, sollte man sich bei diesem Punkt einige Gedanken machen und lieber etwas verschenken, was etwas umweltfreundlicher ist. Selbstgebackenes kommt beispielsweise immer gut an und kann in alten (Marmeladen)gläsern verpackt werden. Samenbomben sorgen für eine etwas grünere Welt und bereiten auch noch nach längerer Zeit den Gästen eine Freude. Selbstgemachte Seifen sind ebenfalls eine schöne Idee. Vielleicht verwendet ihr ja auf Eurer Hochzeit sogar Strohhalme aus Bambus, Edelstahl oder Glas, die die Gäste anschließend behalten dürfen.
Musik und Foto
Ihr wollte unbedingt, dass ein bestimmter Fotograf oder DJ bei Eurer Hochzeit auftritt. Doch leider kommt diese Person nicht aus der Umgebung, wo ihr feiert. Blöd. Wir sind uns sicher, dass es ganz viele tolle andere Dienstleister in der Nähe Eurer Feier gibt, die genauso gut sind. Spart lange Anfahrtswege und somit auch wieder CO2-Emmisionen.
Make-Up
Das Make-Up könnt ihr nachhaltig(er) gestalten, indem ihr beispielsweise auf Naturkosmetik setzt. Heutzutage gibt viele Naturkosmetik-Marken, die beweisen, dass man auf nichts verzichten muss. Okay, außer auf die wasserfeste Mascara. Die gibt es zwar (noch) nicht im Naturkosmetikbereich, dafür aber viele andere tolle Produkte, die auch eine längere Feier aushalten. Im Laufe der Zeit werden wir hier noch empfehlenswerte Marken für Euch nennen und auflisten.
Notfallkörbchen
Das Notfallkörbchen ist ein kleines Körbchen mit unterschiedlichsten Kosmetikartikeln für alle Hochzeitsgäste. Die Kosmetikartikel (Deo, Tampons, Pflaster, Wattestäbchen etc.) helfen den Gästen sich wieder frisch und wohl zu fühlen. Um das Notfallkörbchen etwas nachhaltiger zu gestalten, kann man auch hier auf Naturkosmetik zurückgreifen oder eben Zero Waste Produkte wie beispielsweise eine Menstruationstasse anbieten.
Hochzeitsreise
Schade, wenn man nachhaltig heiraten, aber dann an das andere Ende der Welt fliegen möchte. Entdeckt doch mal naheliegende Länder und Regionen. Sie bieten meist genauso viel und eigentlich ist es doch eh immer spannender zu wissen, was die Region so zu bieten hat. Wer dennoch etwas weiter weg möchte, sollte den Zug bevorzugen. Eine Flugreise stößt leider enorm viel CO2 aus und hinterlässt keinen schönen ökologischen Fußabdruck. Wer aber auch hier schon lange von einer weiten Reise träumt: Flüge mit beispielsweise atmosfair kompensieren.
1 Kommentar
Hi Laura, vielen Dank für den Artikel. Bezüglich Naturkosmetik möchte ich den Shop http://www.blanda-beauty.com erwähnen. Da wird eine schöne Auswahl an Naturkosmetik Make-up gezeigt. Anna