Bald sind Europawahlen. Doch haben wir nicht sogar jeden Tag eine Stimme, die wir nutzen können? Wir finden ja. Derselben Meinung ist auch Kluntje, ein Hamburger Modelabel, die mit ihrem Statement-Shirt Fashion as a political choice zu einem bewussteren Konsum von Mode und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Produktionsländern aufrufen.
Wieso Mode politisch sein kann
Die meisten von uns haben täglich in allen Bereichen eine Wahl. Bio oder konventionelle Lebensmittel? Verpackungsfrei oder Verpackungen? So haben wir auch die Wahl zwischen Fast oder Fair Fashion. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Doch nicht nur wir, sondern auch die Politik muss nachziehen. Und so langsam passiert auch etwas aus politischer Sicht. Der “Grüne Knopf” – das erste staatliche Siegel – soll faire und ökologische Kleidung sichtbar machen. Doch das Siegel stößt zurecht auf viel Kritik.
Solange es keine festgelegten Regeln gibt, sind wir als Verbraucher*innen leider auf uns gestellt. Deswegen haben wir Euch in einem Beitrag erklärt, wie ihr faire und ökologische Kleidung und Marken erkennt. Und es gibt mittlerweile viele Labels, die ganzheitlich fair und ökologisch produzieren. Eines der Labels ist das Hamburger Label Kluntje, die mit ihrem Statement-Shirt Fashion as a political choice perfekt anknüpfen.
Unsere politische Wahl ist es, unser Privileg verantwortungsvoll zu nutzen.
Fashion as a political choice
Für das junge deutsche Label Kluntje gehört Mode und Politik zusammen. Sie selbst weisen darauf hin, dass wir uns in einer privilegierten Situation befinden und täglich eine Wahl haben. Bei dieser Wahl können wir uns beispielsweise für weniger, dafür fair und ökologisch produzierte Kleidungsstücke entscheiden. Oder, wenn wirklich wenig Budget zur Verfügung steht, aus zweiter Hand kaufen. Mit dieser Wahl verbrauchen wir einerseits weniger Ressourcen und minimieren andererseits schädliche Umweltfolgen.
Jedes Re-Fashion Kleidungsstück ist von uns selbst in Hamburg genäht und das soll auch so bleiben, weil uns so viel an dieser Kollektion liegt. – Kluntje
Nicki-Pullover Amira (Eco-Fashion Kollektion)
Als der Pullover ankam, war der erste Gedanke “Oh no. Das ist so flauschig. Das kann doch gar nichts nachhaltiges sein.” Nun ja. Wir haben uns – ein Glück – geirrt. Denn der wunderschöne schwarze Pullover von Kluntje ist aus 100% Bio-Baumwolle. Wir sind begeistert! Der Pullover wurde im 80s Look gedesignt und ist wirklich sehr angenehm zu tragen.
Corduroy Trousers (Re-Fashion Kollektion)
Eine Onesize-Hose aus Babykord. Klingt abgefahren, ist sie auch. Denn so sicher wir uns waren, dass das nicht funktionieren kann, lagen wir am Ende wieder einmal falsch. Kluntje hat es geschafft eine Hose aus besonders fein gerippten Kordstoff in schwarz mit Denim-Streifen an der Seite (aus alten Stoffresten) zu kreieren. Die Hose sitzt hoch an der Taille und sieht unglaublich lässig aus. Zu dem Onesize: sollte definitiv allen passen, die normalerweise S oder M tragen. Auch tragbar für alle, die eine etwas breitere Hüfte oder Oberschenkel haben.
3 Kommentare
Ich finde das Shirt bildschöne und das Anliegen unterschreiben ich natürlich auch. Was mich am Schluss etwas geärgert hat, weil es so oft bei nachhaltigen Labels vorkommt: die Größe der Hose. Wiese bitte kriegen es so viele faire Labels nicht hin, auchvfpr Größe L zu produzieren? Und such wenn ich finde, dass nicht nur bis dahin gedacht werden sollte: ich finde Größe 42 – meine und die von seeeeeeeeehr vielen anderen Frauen in Deutschland sollte keine Seltenheit sein. Ist sie aber, wie ich kürzlich bei der nachhaltigen Jeanssuche festgestellt habe. Das ist nicht nur ärgerlich für mich – und erzeugt ein schlechtes Gefühl. Es ist auch meiner Meinung nach nicht so schlau. Gerade die größeren fairen Labels sollten nicht nur für Frauen bis höchstens Größe 40 schneidern, sondern mindestens bis 44, um die Masse der Verbraucher im Visier zu haben. Denn wir wollen doch alle erreichen – nicht nur schlanke und sehr schlanke Hipster ( spitz formuliert, aber das Gefühl kriegt man). Ich bin sowieso gegen das Wort Übergröße/Plussize (Menschen mit extrem schmalem Bod y nennt man ja auch nicht Untergröße /Minussize) – aber eine 42 ist so oder so totaler Durchschnitt und die sollte man aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit auch bedienen. Sorry fprcdennlangen Rant, das Thema find ich einfach wichtig 🙂
Liebe Grüße, Katharina
Hi Katharina!
Ich gebe dir da natürlich in allen Punkten recht. Hatte auch erst kein gutes Gefühl bei der Hose, da ich dachte, dass sie mir niemals passen würde, da auch ich eine etwas breitere Hüfte habe und mir eigentlich selten S/M passt. Da hatte ich Glück gehabt.
Ich werde dennoch dein Anliegen weiterleiten, da ich das Thema ebenfalls immens wichtig finde. Danke, dass du das hier auch so ausführlich aufgegriffen hast.
Liebe Grüße
Laura
Hey Laura,
Ich danke Dir für die freundliche Antwort, fürs Ernstnehmen und fürs Weiterleiten!
Liebe Grüße, Katharina