Wenn wir möchten, dass unsere Kleidung lange hält und gut aussieht, müssen wir uns um sie kümmern. In unserem Artikel geben wir verschiedene Tipps, um Kleidung richtig zu pflegen und gehen auch auf unterschiedliche Materialien und deren spezielle Pflegebedürfnisse ein. Mit unseren praktischen Ratschlägen könnt ihr euch lange an eurer Kleidung erfreuen!
Kleiderkonsum – ein Faktor für die Umwelt
Die Modebranche ist eine der größten Industrien weltweit. Allein in Deutschland kaufen wir jährlich im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr, aber tragen diese allerdings nur noch halb so lang wie vor
15 Jahren. Die Umweltagentur EEA hat ausgerechnet, dass unser Konsum pro Kopf 391 Kilo Rohstoffe, neun Kubikmeter Wasser, 400 Quadratmeter Land sowie 270 Kilogramm an CO₂-Äquivalenten verbraucht. Unser Konsum hat dementsprechend negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Umso wichtiger ist es, dass wir bewusster mit unserer Kleidung umgehen und diese möglichst lange erhalten. Deswegen hoffen wir, dass ihr in unserem Artikel ein paar wertvolle Tipps für eure Kleiderpflege mitnehmen könnt.
Kleidung richtig pflegen – Tipps für eine längere Lebensdauer
Die richtige Kleiderpflege kann dazu beitragen, dass diese länger erhalten bleibt. Zudem sparen wir dadurch auch Geld und schonen die Umwelt. Mit folgenden einfachen Tipps könnt ihr eure Kleidung richtig pflegen:
Das A und O bei der Kleiderpflege: Richtig Waschen
- Richtige Temperatur: Nicht alle Kleidungsstücke müssen bei 60 Grad oder höher gewaschen werden. Eine niedrigere Temperatur schont die Fasern und spart Energie.
- Nach Farben und Materialien sortieren: Durch das Sortieren von Farben und Materialien werden Verfärbungen und Beschädigungen vermieden.
- Auf links drehen: Drehe insbesondere Jeans vor dem Waschen auf links, um mögliche Abnutzungen beim Waschen zu verringern.
- Das richtige Waschmittel: Um die Langlebigkeit der Kleidung zu gewährleisten, ist es bei einer richtigen Kleiderpflege wichtig, das richtige Waschmittel für den jeweiligen Stoff zu wählen. Hier eine kleine Auflistung, welches Waschmittel ihr für welche Materialien nutzen solltet:
- Universalwaschmittel: Diese sind geeignet für alle Arten von Textilien und für alle Waschtemperaturen. Sie sind in der Regel preiswert und können für den täglichen Gebrauch verwendet werden.
- Feinwaschmittel: Perfekt für empfindliche Stoffe wie Wolle, Seide und Tencel geeignet. Sie enthalten weniger Enzyme und sind milder als Universalwaschmittel.
- Colorwaschmittel: Ideal für farbige Textilien geeignet und hilft dabei, das Ausbleichen von Farben zu reduzieren. Sie enthalten Farbschutzmittel und sind oft für niedrigere Temperaturen ausgelegt.
- Waschmittel für weiße Wäsche: Diese Waschmittel enthalten Bleichmittel und sind für weiße oder stark verschmutzte Wäsche geeignet.
- Spezialwaschmittel: Es gibt auch spezielle Waschmittel für bestimmte Textilien wie Outdoorbekleidung oder Sportkleidung. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Textilien abgestimmt.
- Schonwaschgang und Handwäsche: Bei besonders empfindlichen Stoffen ist ein Schonwaschgang oder sogar eine Handwäsche ein Muss. Wir empfehlen euch für die richtige Kleiderpflege unbedingt die Hinweise auf dem Pflegeetikett zu beachten.
- Wenig waschen: Das Waschen der Kleidung kann sowohl die Lebensdauer verlängern als auch den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Grundsätzlich sollten sowieso bestimmte Kleidungsstücke aus Wolle oder Seide eher gelüftet als gewaschen werden. Aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften sind sie geruchsneutralisierend und schmutzabweisend. Auch Jeans können meist mehrere Male getragen werden, bevor sie gewaschen werden müssen.
Trocknen
- Trockner vermeiden: Die Hitze und Bewegung können die Fasern beschädigen und einlaufen lassen. Lasst die Kleidung lieber an der frischen Luft oder auf einem Wäscheständer trocknen.
- Richtige Einstellung: Wenn ihr den Trockner verwendet, wählt die richtige Einstellung. Bei einer niedrigen Temperatur schont ihr die Fasern.
Kleidung richtig pflegen: Wenig Bügeln
- Weniger ist mehr: Bügelt nur, wenn es wirklich nötig ist. Wenn es ein Muss ist, vermeidet zu hohe Temperaturen und legt ein Tuch zwischen dem Bügeleisen und Kleidungsstück, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Auf links drehen: Bestimmte Stoffe sollte man von links bügeln, denn sie werden durch Hitze glänzend. Auch T-Shirts mit Aufdruck werden generell auf der Innenseite gebügelt, da die Aufdrucke leicht durch das heiße Bügeleisen zerstört werden könnten.
- Aufhängen gegen Faltenbildung: Hängt die Kleidung nach dem Waschen sofort auf. So vermeidet ihr Faltenbildung und könnt euch das Bügeln sparen, was natürlich wieder Zeit und Energie spart.
- Steamen statt bügeln: Im Gegensatz zum Bügeln wird beim Steamen keine direkte Hitze auf die Kleidung angewendet. Dadurch ist es eine schonende und effektive Möglichkeit, um Kleidung zu glätten und von Falten zu befreien.
Lagerung
- Kleiderbügel aus Holz oder Kunststoff: Holzbügel sind stabiler und tragen dadurch auch schwerere Kleidung. Vermeidet unbedingt Bügel aus Draht, da diese schnell durchhängen und vielleicht sogar die Kleidung beschädigen.
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden: Ein dunkler Ort sorgt dafür, dass die Farbpigmente eurer Kleidung nicht zu viel ausbleichen.
- Feuchtigkeit vermeiden: Um eine Schimmelbildung zu vermeiden, solltet ihr eure Kleidung immer vollständig trocknen lassen und erst dann in eure Schublade legen.
Kleidung richtig pflegen – Weitere Tipps:
Fusselbürste
Die Verwendung eines Kleiderrollers oder einer Fusselbürste kann dazu beitragen, dass die Kleidung länger frisch und sauber bleiben und somit seltener gewaschen werden müssen. Diese entfernen lose Fasern, Staub, Haare und andere Partikel von der Oberfläche der Kleidung.
Besonders bei Kleidung, die nicht so oft gewaschen wird, wie beispielsweise Jacken, Mäntel oder Anzüge, sind diese eine einfache und effektive Möglichkeit, um sie sauber und gepflegt zu halten.
Unser Liebling für die Kleiderpflege: der Fusselrasierer
Ein Fusselrasierer ist ein kleines Gerät, das dazu dient, Fussel, Knötchen und Pilling von der Oberfläche der Kleidung zu entfernen. Die Knoten werden sanft und effektiv entfernt, indem er die Fasern abschneidet und somit das Aussehen und die Haptik des Kleidungsstücks verbessert. Der Einsatz eines Fusselrasierers kann insbesondere bei Kleidungsstücken aus Wolle, Kaschmir, Angora oder anderen natürlichen Fasern hilfreich sein.
Fleckenentfernung
- Schnelle Behandlung: Behandelt Flecken so schnell wie möglich. Je länger sie einwirken, desto schwieriger lassen sie sich entfernen.
- Milde Fleckenentferner oder Hausmittel bevorzugen: Verwendet keine aggressiven Fleckenentferner. Diese können nur unnötig die Farben und Fasern beschädigen. Setzt stattdessen lieber auf natürliche Hausmittel oder milde Fleckenentferner aus der Drogerie.
Reparatur
- Selbstreparatur: Repariert kleinere Löcher oder Risse, falls ihr könnt, einfach selbst. Versucht unbedingt zunächst eure Kleidungsstücke (selbst) zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.
- Schneiderei oder Näherei aufsuchen: Wenn ihr selbst keine Erfahrung habt, könnt ihr eine Schneiderei oder Näherei aufsuchen. Reparaturen sind oft günstiger als neue Kleidung.
Nach der Kleiderpflege: Qualitätskauf
- Qualität vor Quantität: Hochwertige Kleidung hält länger. Deswegen legen wir euch ans Herz, lieber weniger, dafür qualitativ hochwertiger einzukaufen.
- Investment Pieces: Investiert in zeitlose Kleidungsstücke, die ihr über mehrere Saisons tragen können. So spart ihr Geld und schont die Umwelt.
Durch eine bewusste Kleiderpflege und nachhaltigen Konsum können wir dazu beitragen, die Umwelt zu schonen und unsere Kleidung länger zu erhalten. Durch einfache Maßnahmen wie die richtige Waschtemperatur, Trocknung und Lagerung können wir unsere Kleidung länger erhalten und somit auch Geld sparen. Falls ihr weitere Tipps habt, freuen wir uns in den Kommentaren über eure Ergänzungen!
2 Kommentare
Ich habe noch eine Anmerkung zu den Waschmitteln:
Am ökologischesten sind Waschmittel im Baukasten System (Seife-Enthärter-Bleichmittel). Dadurch kann an Waschmittel gespart werden und die Gewässer werden weniger belastet.
Funktioniert super, bleichmittel gebe ich nur bei weißer Wäsche dazu. hartnäckige Flecken behandel ich vor, dann gehen die eh besser raus. Natürlich braucht man für wolle/feines trotzdem noch ein extra Waschmittel.
Liebe Ramona,
vielen Dank für die tolle Anmerkung!
Liebe Grüße
Laura