Spülschwämme, Frischhaltefolie oder Lebensmittelverpackungen. Selbst in der Küche sammelt sich schnell unnötiger Müll zusammen. Wie ihr diesen vermeiden könnt, verraten wir Euch in unserem kleinen Guide für Eure hoffentlich zukünftige Zero Waste Küche. Und auch wenn es nicht Zero, sondern nur Less wird, sind wir verdammt stolz auf Euch. Und ihr hoffentlich auch auf Euch.
Bevor wir unsere Tipps mit Euch teilen, möchten wir noch einige Vorurteile aufräumen. Denn sicherlich denkt ihr, dass eine Zero Waste Küche automatisch teurer ist. Das stimmt so allerdings nicht. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht teurer ist, wenn eine Umverteilung des Geldes stattfindet, Prioritäten festgelegt sind und die Konsumpyramide befolgt wird.
Obst-/Gemüsenetz
So simpel und effektiv zugleich: Wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze ersetzen ganz einfach die ollen Plastiktüten, die sonst entweder in der Umwelt oder nach kurzer Zeit im Müll landen. Obwohl der Verbrauch an Plastiktüten in den letzten Jahren zurückgegangen ist, wurden im Jahr 2018 immer noch allein in Deutschland 2 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Auch, wenn Plastiktüten laut Statistiken ein Auslaufprodukt sind, können wir es nicht abwarten, die Zahlen so schnell wie möglich auf 0 zu setzen.
Kleiner Tipp am Rande: Die wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetze könnt ihr natürlich waschen, falls sie durch zerquetschtes Obst und Gemüse dreckig wurden. Aber ihr könnt die Netze beispielsweise auch als Wäschenetz nutzen.
Verpackungsfrei einkaufen
Lebensmittelverpackungen produzieren höchstwahrscheinlich den meisten Müll in der Küche. Obst und Gemüse findet ihr lose auf Wochenmärkten. Doch wie sieht es bei trockenen Produkten wie Nudeln, Reis oder Linsen aus? Ein Unverpackt-Laden ist natürlich die einfachste Anlaufstelle, um Eure Vorräte aufzufüllen. Aber leider hat nicht jede*r in der Nähe die Möglichkeit verpackungsfrei einzukaufen. Wenn es schon keine Unverpackt-Läden in Eurer Nähe gibt, dann vielleicht Hofläden oder Mühlen. Oder fragt bei Eurem Supermarkt an der Frischetheke nach, ob die gewünschten Lebensmittel auch in die eigenen Behältnisse gefüllt werden können.
Ansonsten ist es immer vorteilhaft, Mehrwegglas statt Plastikverpackungen zu bevorzugen. Wer Einwegglas statt Plastik kauft, sollte unbedingt darauf achten, das Glas weiterzuverwenden. Denn da Glas eine schlechtere Ökobilanz als Plastikverpackungen hat, sollten wir auch mit dieser Ressource ökologisch sinnvoll umgehen.

Edelstahl-Dosen
Fertig mit dem Kochen, aber nicht alles aufgegessen? Einige schmeißen die guten Lebensmittel weg, andere packen es in Plastik ein. Doch es geht noch besser. Übriggebliebene Lebensmittel könnt ihr ohne Probleme in Edelstahl-Dosen packen. Im Idealfall nehmt ihr diese am nächsten Tag für die Arbeit mit. So spart ihr nicht nur Geld, sondern auch Müll.
Apropos gibt es auch isolierte Edelstahl-Dosen, die wasserdicht und auslaufsicher sind.
Edelstahl-/Glas-Strohhalm
Lust auf einen Drink, bei dem ein Strohhalm unabdingbar ist? Auch hier kann die Lösung so einfach sein. Mittlerweile gibt es zig Alternativen zu dem Strohhalm aus Plastik. Sei es aus Papier, Bambus, Edelstahl oder Glas. Wir empfehlen allerdings letztere zwei Alternativen. Mit einer passenden Reinigungsbürste bekommt ihr Eure Strohhalme blitzeblank sauber.
Bienenwachstücher/Bowl Cover
Irgendwie müssen ja die leckeren Salate in den Schüsseln für den Transport abgedeckt werden, da geben wir Euch recht. Doch bitte nicht mit einer Frischhaltefolie. Denn diese bereitet uns und der Umwelt unnötig viel Müll. Sehr viel einfacher und nachhaltiger könnt ihr Euer zubereitetes Essen für den Transport mit einem Bowl Cover abdecken. Die Covers bestehen aus 100% Baumwoll-Flanell und sind bei 30° C waschbar.
Eine weitere Alternative ist es Lebensmittel mit Bienenwachstüchern abzudecken. Mittlerweile gibt es auch vegane Wachstücher. Da diese allerdings nach einem Jahr kompostiert werden sollten, stellen die wiederverwend- und waschbaren Bowl Covers eine nachhaltigere Alternative für uns dar.

Wiederverwendbare Kaffeefilter/French Press
Spätestens seit dem Verruf von Kaffeekapseln suchen viele eine nachhaltige Alternative für die Kaffeezubereitung. Wer auf die klassische Zubereitungsform per Filter setzt, kann statt den Einwegfiltern nun auf wiederverwendbare Kaffeefilter aus Bio-Baumwolle umsteigen. Den Kaffeesatz entfernt ihr nach jedem Gebrauch aus dem Filter und könnt ihn beispielsweise als Peeling weiterverwenden. Danach könnt ihr den Filter per Hand auswaschen und trocknen lassen. Nun ist der nachhaltige Kaffeefilter für den nächsten Gebrauch einsatzbereit.
Kleiner Tipp am Rande: Eine French Press eignet sich nicht nur hervorragend für die Zubereitung von Kaffee oder Tee, sondern macht sich auch als Milchaufschäumer sehr gut. Den Stempel der French Press einfach mit der Milch(alternative) einige Male hoch- und runterbewegen – schon habt ihr wunderbaren Schaum für Euer Getränk.

Mulltuch
Wer eine Zero Waste Küche haben möchte, wird vielleicht auch mal auf den Gedanken kommen, pflanzliche Milchalternativen selbst herzustellen. Dies wird ermöglicht, indem ganz einfach Eure ausgewählte Nussart mit Wasser vermengt und püriert wird. Einige Nüsse müssen allerdings über Nacht im Wasser einweichen. Nach dem Pürieren kann die Milchalternative durch ein Mulltuch in ein in ein beliebiges Gefäß gefüllt werden.
Link-Tipp: Mandelmilch selbermachen
Spülschwamm/-bürste
Ihr hättet es vielleicht schon erahnen können, aber ein Küchenschwamm besteht aus Plastik. Konventionelle Spülschwämme sind daher nicht biologisch abbaubar, landen im Restmüll und werden verbrannt. Eine nachhaltigere Alternative ist es auf ökologische Schwämme umzustellen. Diese bestehen aus einem höchstmöglichen Anteil an regenerativen, biologisch abbaubaren Fasern aus Baumwolle und Sisal. Dazu sind ökologische Schwämme in der Waschmaschine bei 60° C waschbar.
Eine weitere Alternative ist es auf Spülbürsten aus Holz umzusteigen. Diese eignen sich hervorragend um hartnäckige Verschmutzungen zu lösen. Bei ökologischen Spülbürsten müsst ihr auch nur den Kopf wechseln statt die ganz Bürste. Bei Naturalou gibt es ein perfekt zusammengestelltes Bürsten Set mit allen Bürsten, die ihr in der Küche braucht. Das Starter Kit ist natürlich auch als Geschenk perfekt für alle, die weniger Plastik in der Küche sehen und produzieren möchten.


Spülmittel
Weiter geht es mit dem Spülmittel, welches handelsüblich in einer Plastikflasche gekauft wird. Hier könnt ihr entweder Spülmittel in einem Unverpackt-Laden kaufen oder – und dieser Punkt ist sehr sehr sehr viel günstiger – ihr macht Euer Spülmittel selbst. Noch einfacher geht es allerdings, wenn ihr einfach ein Seifenstück als Spülmittel verwendet. Die Seife schäumt ihr für den Abwasch ganz einfach mit dem zuvor vorgestellten Spülschwamm oder Spülbürste auf.
Küchenrolle
Zu guter Letzt möchten wir noch etwas zu der Küchenrolle sagen. Denn, wusstet ihr, dass jeder fünfte Baum, der abgeholzt wird, für die Papierproduktion bestimmt ist? Das ebenfalls ernüchternde ist, dass Papier auch leider nicht aus den heimischen Wäldern hergestellt wird. Eine Küchenrolle produziert also nicht nur unnötigen Müll, sondern hat meistens auch längere Transportwege hinter sich.
Besser und sehr viel günstiger ist es einfach einen Lappen zu verwenden. Diese könnt ihr wenigstens waschen und wiederverwenden. Apropos haben auch wir früher Küchenrollen benutzt. Doch als wir aufgehört haben, diese zu kaufen, haben wir sie nach kurzer Zeit definitiv nicht mehr vermisst.
In einem weiteren Guide verraten wir Euch, welche plastikfreien und langlebigen Küchenutensilien es für eine Zero Waste Küche gibt. Die müsst ihr Euch selbstverständlich nicht alle anschaffen, aber vielleicht gibt es ja einige Küchenutensilien, die ihr in Zukunft austauschen möchtet.
3 Kommentare
Echt toller Beitrag! 🙂😊
Jedoch habe ich eine Frage bezüglich Seife als Spülmittel-Ersatz. 🤔 Worauf muss man achten, wenn man ein Stück Seife zum Geschirrspülen verwenden möchte? Gibt es eine Seife, die dafür empfehlenswert ist? 🤔
Vielen Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüßen 🤗
Hej Alisa!
Freut uns sehr, dass dir der Beitrag gefällt.
Es ist völlig egal, welche Seife du benutzt. Teure Seifen empfehlen wir allerdings nicht, da diese viel zu schade wären zum Abwasch. 🙂 Es reicht bspw. vollkommen eine Kernseife aus. Allerdings wäre es cool, wenn du auf ökologische Alternativen zurückgreifst.
Spülmittel sind ja im Grund genommen auch Seifen, die Tenside – als waschaktive Substanz – enthalten.
Liebe Grüße
Laura
Hey Laura,
mega coole Tipps! Ich muss unbedingt noch an der Nummer 10 arbeiten und weniger Küchenrolle verwenden. Bis vor kurzem habe ich auch einen Einweg-Kaffeefilter benutzt, allerdings hat sich das jetzt erledigt, da unsere Kaffeemaschine kaputt gegangen ist und wir sie nicht reparieren konnten. Wir haben uns nun für eine French Press entschieden, wo keine Filter mehr gebraucht werden.
Jeder Schritt zählt!
Liebe Grüße,
Margarita