Katharina und Nami, zwei sympathische Freundinnen und Gründerinnen aus Berlin gehen zurück zu bewährten Mitteln und echter Qualität. Mit ihren BINU Seifen setzen sie der Plastikflut ein Ende und reduzieren das Badezimmer auf das Nötigste. Mehr zu ihren Seifen und was ihre Produkte so besonders macht, verraten sie uns im Interview.
Liebe Katharina, liebe Nami – Stellt Euch doch bitte vor:
Nami: Als ich nach Deutschland kam, war Katharina in meiner Klasse. Sie war auch die Erste, die sich getraut hat mich anzusprechen. Leider konnte ich damals kein Wort Deutsch sprechen, nur etwas verstehen. Seither haben wir uns angefreundet und vor fünf Jahren haben wir uns entschieden, BINU zusammen zu gründen. Nach dem Motto: wenn nicht jetzt, wann dann? Wir ergänzen uns sehr gut. Während Katharina sich um BINUs Vermarktung und Vertrieb kümmert, übernehme ich den Finanzteil, die Logistik und Produktionsplanung.
Katharina: Da Nami unsere Freundschafts- und Unternehmensgeschichte umrissen hat, kurz noch etwas zu mir: Nach beruflichen Ausflügen in die Kunst-, Werbe- und Start-up Welt bin ich beim Unternehmertum angelangt. Das ist auch familiär geprägt. Obwohl es manchmal hart sein kann, ist es doch sehr bereichernd. Wir können Menschen mit Hautproblemen helfen und eine Kundenzufriedenheit von 97% in der letzten jährlichen Umfrage macht einfach nur stolz.
Was bedeutet BINU?
BINU bedeutet auf Koreanisch „Seife“. Unser Markenname sollte koreanisch, aber aussprechbar sein. Da haben wir uns auf den naheliegenden und doch exotischen Namen „BINU“ geeinigt.
Wieso produziert ihr Seifen in Korea?
Anders als bei anderen Start-ups gab es das Produkt schon vor der Gründung. Die Seifen werden bei Namis Eltern in Korea produziert. Ein großer Vorteil an unserer Familien Manufaktur ist, dass wir faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter garantieren können. Wir stützen uns auf bewährte Prozesse, die wir kontrollieren und einsehen können. Namis Eltern sind außerdem wichtige Ratgeber im Bereich Unternehmertum und Produktentwicklung. Sie stehen uns immer zur Seite.
Wäre es nicht nachhaltiger, Seifen in Deutschland zu produzieren?
Wir haben tatsächlich lange überlegt, die Produktion nach Deutschland zu bringen, aber dazu müssten wir die wichtigsten Inhaltsstoff – Hinoki Wasser, die Basis aller Seifen – importieren. Es gibt diesen Inhaltsstoff leider nicht in Europa und wir hätten dann das Hinoki Wasser neben einigen anderen Inhaltsstoffen importieren müssen. Wir haben uns dann dazu entschieden, dass wir in Korea weiterproduzieren, wo wir die Rohstoffe von lokalen Lieferanten in sehr guter Qualität bekommen können. Selbstverständlich müssen wir dazu einige Öle nach Korea importieren. Dieses Problem haben aber viele Naturkosmetik-Hersteller. Beispielsweise können Kokosöl oder Shea Butter nie aus Deutschland kommen und müssen immer importiert werden. Wir geben unser Bestes, um nachhaltig zu arbeiten, aber leider kann man nie alles richtig machen.
Kokosöl oder Shea Butter können nie aus Deutschland kommen und müssen immer importiert werden. – BINU
Wie wäre es mit einer CO2-Kompensation? So könntet ihr trotz koreanischer Produktion klimaneutral sein?
Wir finden das als eine sehr gute Idee! Mit jedem Wachstumsschritt möchten wir etwas zurückgeben. Da wir aufgrund der Absatzmenge mit den Jahren mehr Seifen zu einem geringeren Stückpreis produzieren konnten, haben wir 2019 in einem ersten Schritt diese Ersparnis an unsere Kunden weitergegeben und die Preise der Seifen um 3 Euro gesenkt. Vertrauen ist uns sehr wichtig, daher wäre die Frage welche Vereine oder Initiativen eine vertrauenswürdige und gute Kompensation anbieten?
Eure Seifen kosten um die 20 Euro. Im (Bio-)Supermarkt kosten Seifen teilweise weniger als die Hälfte. Wie setzt sich der Preis zusammen?
Zum einem gibt es einen Unterschied, wie die Seifen hergestellt werden und zum anderen muss man schauen, welche Inhaltsstoffe verwendet werden. Die Qualität der Rohstoffe, die wir verwenden, ist sehr hoch. Allein das Hinoki Wasser ist mehrfach filtriert. Das ist die Basis für unsere Seifen. Und auch Rohstoffe, wie roter Ginseng, der so teuer wie Trüffel ist, fallen ins Gewicht. Auch von der Pflegewirkung her unterscheiden sich Seifen stark. Industriell hergestellte Seifen (keine Naturseifen) enthalten kein Glycerin mehr und werden meist mit Abfallölen – auch aus der Schlachtindustrie – hergestellt. Für den Geruch werden dann Duftstoffe oder reichlich ätherische Öle verwendet. Solche Seifen haben natürlich eine ganz andere Pflegewirkung.
Naturseifen können nur im Kaltverfahren (ohne Hitze unter ständigem Rühren) hergestellt werden. Das ist Handarbeit. Außerdem verwenden wir wirklich hochwertige Öle und Inhaltsstoffe, die eigentlich als Lebensmittel eingesetzt werden. So sind unsere Produktionskosten sehr hoch.
Die Qualität der Rohstoffe, die wir verwenden, ist sehr hoch. Roter Ginseng ist so teuer wie Trüffel.
Und wie lange hält so ein Seifenstück?
Wir tüfteln lange an den Rezepturen, sodass BINU Seifenstücke wirklich eine feste Struktur haben. Außerdem reifen die Seifenstücke mindestens 5–6 Wochen bevor sie verpackt und auf den Weg nach Europa geschickt werden. Die Seifen sind also vergleichsweise hart für Naturseifen. Sie bekommen keine Rillen oder lösen sich in der Dusche schnell auf. Daher reicht unser beliebtes Tester Set, die BINU Minis, ein paar Wochen um die Gesichtsseifen ausreichend zu testen. Wir sagen immer, dass man ca. 2–4 Monate etwas von den 100g Seifen hat. Wir hatten aber auch schon Kunden, die von 9 Monaten berichtet haben.
Wir kennen wahrscheinlich alle das unangenehme Spannen der Haut nach dem Händewaschen mit einem festen Stück Seife. Bei den BINU Seifen spannt die Haut nicht so sehr. Wieso?
Da BINU Seifen im Kaltverfahren gemacht werden, entsteht hierbei Glycerin. In anderen industriellen Herstellungsverfahren wird dieser natürliche Feuchtigkeitsspender entzogen und hochwertigeren Produkten, wie Cremes beigefügt. Wir lassen den Seifen das Glycerin. Außerdem sind unsere Seifen überfettet, das heißt sie wirken rückfettend. Je nach Seife und passendem Hauttyp ist der Überfettungsgrad unterschiedlich.
Mit der Green Tea Hair Soap revolutioniert ihr – meiner Meinung nach – den Haarseifen-Markt. Noch keine andere Haarseife hat bei mir so gut funktioniert. Gibt es dafür einen speziellen Grund?
Wir freuen uns sehr, dass die Haarseife dir so gut gefällt! Wir haben tatsächlich länger experimentiert und nach besten Inhaltsstoffen geforscht. Uns war es wichtig, dass die Seife gut schäumt. Die richtige Kombination der Inhaltsstoffe und unsere Seifenbasis – Hinoki Wasser – sind die Hauptgründe für die Güte der Haarseife.
Habt ihr noch Tipps für all diejenigen, die noch Probleme mit Haarseife haben?
Was viele vergessen, ist, dass eine gesunde Kopfhaut die Basis für schönes Haar ist. Haarseife ist hierfür besonders gut, weil sie schonend ist. Die Umstellung von Shampoo auf Haarseife dauert etwas, aber man wird mit weniger Schuppen und natürlich glänzendem Haar belohnt. BINU Haarseife ist sulfatfrei und regt mit ätherischem Pfefferminzöl und grünem Tee das Haarwachstum an. Die Umwelt wird es einem außerdem danken: 100% natürlich und kein Plastik!
Worauf dürfen wir uns in der Zukunft freuen?
Wir sind an der Entwicklung von neuen Seifen dran. BINU bleibt Seifenmarke. Durch die Corona-Situation kommen wir leider nicht sehr gut voran, da viele Lieferwege verhindert sind. Aber es wird bald was Neues geben! Unsere Kunden wünschen sich außerdem seit langem eine Seifenbox für den Transport. Auch da sind wir dran!